0:0 – auch der Chemnitzer FC stolpert bei TeBe
Es haben sicherlich nur noch die allergrößten Optimisten daran geglaubt – doch auch diese wissen wohl seit Sonntag: Der Chemnitzer FC hat sich definitiv aus dem Titelrennen verabschiedet. Inwieweit die Punkteteilung Tennis Borussia weiterhilft, muss sich erst noch zeigen – vorerst hält man in jedem Falle Distanz zu den Abstiegsrängen.
Der Chemnitzer FC machte vor 654 Zuschauern – darunter knapp 200 Gästeanhänger – das Spiel und zeigte die reifere Spielanlage, blieb den Nachweis einer Spitzenmannschaft aber lange Zeit schuldig. Die Veilchen verteidigten mit einer vielbeinigen Abwehr geschickt und ließen nicht viel zu. In Hälfte 1 spielte sich der Großteil zwischen den Strafräumen ab – Torraumszenen waren Mangelware. Trotzdem sahen die Zuschauer kein schlechtes Regionalligaspiel, denn TeBe verteidgte leidenschaftlich gegen die zwar ständig angreifenfenden, aber dabei ideenlos agierenden Chemnitzer. So stand auf einmal Özgöz bei einem Berliner Konter frei vor Keeper Pentke, verzog aber kläglich (13.). Wenn es auf der anderen Seite den Gästen einmal gelang, durch die häufig mit 8 Mann am eigenen Strafraum stehenden Borussen hindurchzukommen, war der aufmerksame Ersatzkeeper Langen im Tor der Lila-Weißen stets auf den Posten. Sowohl beim Distanzschuss von Kellig (23.) als auch beim gefährlichen Kopfball von Schlosser (33.) packte der Youngster sicher zu – und vollbrachte bei einem raffinierten Schlenzer von Peßolat kurz vor der Pause seine größte Tat (44.).
In Hälfte 2 erhöhte Chemnitz die Schlagzeahl deutlich, doch auch weiterhin geriet das TeBe-Gehäuse nur selten in Gefahr. Richters Versuch aus der Distanz landete im Gästeblock (62.), Langen parierte aufmerksam die Schüsse von Peßolat (69.) und erneut Richter (73.). In den Schlussminuten zeigte sich dann auch TeBe noch einmal in der Offensive, doch der emsige, aber glücklose Beil scheiterte 2x an Torwart Pentke (80./88.). Schiedsrichter Bartsch – jederzeit ein sehr guter Leiter einer fairen Partie – belohnte das ständige Zeitspiel der Borussen schließlich mit einer Gelben Karte für Keeper Langen und 6 Minuten Nachspielzeit, in der Chemnitz noch einmal alles nach vorne warf. Und erneut war es der TeBe-Keeper, der den Punkt festhielt, als er einen wuchtigen Wilke-Kopfball in der 95.Minute aus dem Winkel kratzte.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage bei den Borussen – vor allem jenseits des Rasens – weiterentwickelt. Es wäre schade, wenn die Mannschaft – vom Stadionsprecher als “Das Beste, was wir hier in den letzten Jahren hatten” tituliert – auseinanderbricht. Auch wenn die fußballerische Qualität mehr als überschaubar ist, verdient das Auftreten der Veilchen in den letzten Wochen mit so einigen unerwarteten Punktgewinnen absoluten Respekt.
TeBe: Langen – Jechow, Anuk, Laletin, Ahmetcik – Kalkan, Wolchow, Below, Özgöz (90.+6 Yigitusagi) – Beil (90.+3 Hampf), Lange (88. Griesert)
Chemnitzer FC: Pentke – Reinhardt, Richter, Wilke, Löwe – Peßolat (69. Boltze), Emmerich, Garbuschewski, Schlosser (46. Trehkopf) – Jansen, Kellig (57. K.Hampf)
Zuschauer: 654
Gelbe Karten: Langen (U), Below (F)
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