Türkiyemspor und St. Pauli II treten im Abstiegskampf auf der Stelle
Die Vorzeichen waren klar. Beide Mannschaften brauchten einen Sieg und so spielten sie auch. Die punktgleichen Tabellennachbarn spielten offensiv auf Sieg, so dass sich schon kurz nach Anpfiff ein kurzweiliges Spiel mit vielen Torchancen entwickelte. Nach 23 Minuten schien die Begegnung bereits entschieden zu sein, da die Hamburger mit zwei Toren in Führung lagen. Doch die von Zweitliga- Schiedsrichter Thorsten Schriever geleitete Partie nahm noch einmal Fahrt auf.
Türkiyemspor erspielte sich von Beginn an ein spielerisches Übergewicht, welches bis zum gegnerischen Strafraum gut funktionierte. Aus dem nichts fiel nach sieben Minuten mit der ersten Annäherung ans Tor der Kreuzberger die glückliche Führung. Pichinot brachte zentral aus elf Metern den Ball im Tor unter, nachdem zuvor die Innenvereidigung bestehend aus Doymus und Teichmann gepatzt hatte. In die Angriffsbemühungen der Kreuzberger fiel wieder überraschend auch das zweite Tor durch Morike Sako. Der wurde vom linken Hamburger Flügel freigespielt, drehte sich mit dem Rücken zum Tor stehend geschickt um Teichmann herum, zog mit links ab, so dass der Ball, für Filatow unhaltbar, flach ins rechte untere Eck ging. Türkiyemspor ließ sich auch jetzt nicht entmutigen, jetzt kamen zum gefälligen Spiel auch noch die Torchancen hinzu. In der 26. Minute ging ein Kopfball von Teichmann nach einem Eckball noch knapp über den von Schenk gehüteten Kasten, eine Minute später war er dann drin. Hennig Lichte tauchte schön angespielt halbrechts frei im Strafraum auf und hatte keine Mühe den Ball flach im langen Eck an St. Paulis Torhüter vorbei zu schieben. Der Anschlusstreffer gab den Berlinern neuen Glauben daran die Partie noch zu wenden, St. Pauli versuchte allerdings auch weiterhin eine frühzeitige Entscheidung zu erreichen. Die Partie war nun völlig offen und beide Mannschaften kamen fast im Minutentakt zu Torchancen. Für Pauli hatte in der 32. Minute Becken die Möglichkeit vorentscheidend zu vollenden, vergab jedoch aus elf Metern über das Tor. Im direkten Gegenzug dann hatte wiederum Koc die Möglichkeit den Ausgleich zu erzielen, doch Biermann rettete im letzten Moment für seinen bereits geschlagenen Torwart auf der Linie. In der 38. Minute fiel dann der verdiente Ausgleich durch Amachaibou, der nach einem Einwurf flach rechts in die Torwartecke zum 2:2 Halbzeitstand einschob.
In der zweiten Hälfte ging die Begegnung zur Freude der 272 Zuschauer genauso munter weiter. Es ging ständig hin und her, für beide Mannschaften zählte ganz offensichtlich nur der Sieg. Vor allem Türkiyemspor gelang es in den Folgeminuten sich große Chancen zu erspielen. In der 55. Minute belohnte Koc die Anstrengungen und traf zur 3:2 Führung. Und weiter ging es für beide Mannschaften nach vorn. Diesmal wurden die Gäste belohnt, wenn auch glücklich. Nach 70 Minuten wurde ein Schuss des eingewechselten Winkel so abgefälscht, dass der Ball über Filatow hinweg zum 3:3 ins Tor fiel. Die Entscheidung schien zu Gunsten der Berliner zu fallen als sich kurz darauf der Torwart des FC St. Pauli bei einem Abschlag verletzte und kaum noch spielen konnte. Da St. Pauli bereits drei mal gewechselt hatte, konnte er nicht mehr ausgetauscht werden. Die Hamburger reagierten jedoch so darauf, dass sie noch mehr auf Sieg spielten und den Ball bis zum Schlusspfiff vom eigenen Tor fern hielten und sogar beinahe noch zum Siegtreffer gekommen wären.
Am Ende war es ein gerechtes Unentschieden über das sich beide Mannschaften ärgern konnten. Pauli hatte eine zwei Tore Führung verspielt, Türkiyemspor die Partie gedreht, geführt und doch noch aus der Hand gegeben. Zu wenig war es für beide.
Aufstellungen
Türkiyemspor Berlin: Filatow – Lichte (82., Cabuk), Doymus, Teichmann, Steinwarth -Novacic, Dogan (76., Lemcke) – Koc (76., Dikmen), Cankaya, Altundag – Amachaibou
St. Pauli II: Schenk – Demirbaga, Koca, Biermann, Marc Lange (46., Filipovic) – Bourgault, Toksöz – Pichinot, Becken (66., Zekiri), Kurcinski (46., Winkel) – Sako
Tore: 0:1 Pichinot (7.) – 0:2 Sako (22.) – 1:2 Lichte (27.) – 2:2 Amachaibou (36.) – 3:2 Koc (55.) – 3:3 Winkel (70.)