Morales rettet einen Punkt gegen Kiel
Die Reserve des Zweitligisten Hertha BSC und Holstein Kiel trennen sich nach 90 Minuten gerecht mit 2:2. Beide Mannschaften hatten zuvor die Möglichkeit das Spiel für sich zu entscheiden, ließen jedoch in den jeweiligen Situationen die nötige Präzision in der Offensive vermissen.
Die erste Hälfte ließ nun wirklich nicht darauf schließen, dass alle Zuschauer zumindest gut unterhalten das Stadion verlassen konnten. Zu Beginn nahm der Absteiger aus der 3. Liga das Heft in die Hand. Einzig Torchancen ließen auf sich warten, was mit Sicherheit nicht daran lag, dass Herthas zweite Mannschaft Lustenberger zum ersten Mal nach seiner Verletzung aufbot.
Abzuwehren gab es für den erst seit anderthalb Wochen wieder trainierenden Schweizer wenig. Dafür konnte er nach 25 Minuten dem ersten gefällig vorgetragenen Angriff beiwohnen. Im Zentrum passten sich die Berliner fast ungestört den Ball zu, bis Zecke Neuendorf den präzisen Pass in die Spitze schob, von wo Kevin Stephan keine Mühe mehr hatte den Ball im Tor unterzubringen. Zu diesem Zeitpunkt kam das Tor für alle überraschend, denn die Kieler waren zuvor derart feldüberlegen, dass ein Gegentor für sie nicht denkbar schien. Ähnlich unvorhersehbar fiel kurz vor der Pause der Ausgleich. Nach einem eigentlich schon abgewehrten Eckball kam der Ball noch einmal in den Strafraum, wo Kiels Schulz aus kürzester Distanz keine Mühe mehr hatte Burchert zu überwinden.
Nach der Pause suchten beide Mannschaften den Weg nach vorne. Überaus dankbar für die taktische Ausrichtung beider Mannschaften waren die Zuschauer im Amateurstadion, da sie ab jetzt überdurchschnittlich unterhalten wurden. Chancen für beide Mannschaften ergaben sich nun fast im Minutentakt. Dramatisch wurde es in der 62. Minute als Stephan den Ball nach schöner Vorlage von Zecke den Ball aus kurzer Distanz nicht im Tor unterbringen konnte. Im direkten Gegenzug brachte der eingewechselte Nonnenmann den anstürmenden Meyer zu Fall. Den fälligen Strafstoß verwandelte Sykora sicher. Die nun noch mehr im Angriff ihr Glück suchenden Berliner, erspielten sich in der Folge Torchance um Torchance, ließen aber auch den einige vielversprechende Konter der Gäste zu. Die größte Chance für den Gastgeber hatte Kargbo, der direkt vor dem Tor noch von Kiels Torhüter Frech am eigentlich sicheren Ausgleich gehindert wurde. Die nun fast vollständig aufgelöste Defensive der Hertha geriet durch einen letzten Konter noch einmal gehörig in Bedrängnis. Gleich drei Kieler liefen alleine auf Torwart Burchert zu, dem vermeintlich entscheidenden 1:3 versagte das Schiedsrichtergespann jedoch die Anerkennung. Wieder mal im direkten Gegenzug auf ein Fast-Tor gelang dem aus der Abwehr aufgerückten Morales dann mit einem fulminanten Schuss von der Strafraumgrenze doch noch der Ausgleich (88.). So trennten sich beide Mannschaften am Ende mit einem Unentschieden, welches der gerechte Ausgang einer vor allem in der zweiten Halbzeit unterhaltsamen Begegnung war.
Aufstellungen:
Hertha BSC II: Burchert – Brecht, Lustenberger (Nonnenmann, 46.), Morales, Radjabali-Fardi – L.Hartmann (Krecidlo, 46.), Knoll – Torunarigha (Kurtaj, 4.), Neuendorf, Kargbo – Stephan
Holstein Kiel: Frech – Schulz, S. Müller, Steil , Poggenberg – Fischer, Yazgan – Jakubowski, Chahed (Lindner, 88.), F.Meyer (Ziehmer, 71.) – Sykora (Sembolo, 90.)
Tore: 1:0 Stephan (26.), 1:1 Schulz (44.), 1:2 Sykora (64., Foulelfmeter), 2:2 Morales (88.)
z.Z.: 108
Schiedsrichterin: Dr. Riem Hussein