Hertha Reserve gewinnt auch gegen Türkiyemspor
Das bereits zweimal verlegte Regionalligaspiel zwischen Türkiyemspor und der U23 von Hertha BSC konnten die Gäste aus Charlottenburg mit 0:2 für sich entscheiden. Hertha konnte sich so mit nun 17 Punkten aus acht Spielen in der Spitzengruppe etablieren, Türkiyemspor blieb weiter sieglos und Tabellenletzter.
Im Berliner Derby zwischen Türkiyemspor und der zweiten Mannschaft von Hertha BSC übernahm der spielerisch überlegene Gast von der ersten Minute an das Kommando. Das Spiel im Jahn-Sportpark unter Beobachtung von Markus Babbel und Jens Jeremies blieb dabei besonders in der ersten Halbzeit überaus ereignisarm. Selbst der euphorischste Zuschauer konnte die erste Torchance erst nach 31 Minuten bewundern, welche wohlgemerkt nicht zwingend war.
Nicht verborgen blieb jedoch auch ohne Tormöglichkeiten die bessere Spielanlage von Herthas U23. Dieses Wissen schien bei Herthas Reserve zum Bewusstsein zu führen, dass es irgendwie schon zum Sieg reichen sollte. Einzig so scheint sich zu erklären, dass Zecke Neuendorf nach 34 Minuten die einzige richtig gefährliche Situation der ersten Spielhälfte verursachte, als er knapp einen Hereingabe von Radjabali-Fardi verpasste. So blieb aus den ersten 45 Minuten nur in Erinnerung, dass Türkiyemspor aus sicherer Defensive in der Lage war vielversprechende Ansätze zum kontern kläglich zu vergeben und Hertha entweder tatsächlich nicht konnte oder nicht wollte.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit versuchte Hertha nun mehr aus seiner spielerischen Überlegenheit zu machen und versuchte schneller und direkter nach vorne zu spielen. Der Erfolg der neuen Zielstrebigkeit ließ nicht lange auf sich warten, als Profi-Leihgabe Lasogga aus 25 Metern Entfernung aus zentraler Position die 0:1 Führung (53.) erzielte. Auch danach blieb Hertha weiter spielbestimmend, verfiel jedoch wieder in eines der ersten Hälfte ähnlichen Spielmuster. Zwar hielten sich die Mannen von Taskin Aksoy nun häufiger in der gegnerischen Hälfte auf, was auch zur ein oder anderen Standardsituation führte, torgefährlich für Burchert wurde es jedoch nur ganz selten. Zu notieren verblieb so noch das 0:2 durch Knoll in der 72. Minute, welches er mit einem direkt verwandelten Freistoß flach an der Mauer vorbei erzielen konnte. Die Mauer war zwar nicht wirklich gut gestellt, überzeugte nun aber auch den letzten Zweifler am Ausgang der Begegnung. Einzig noch verbleibender Höhepunkt bildete Türkiyemspors Torhüter Itri, als er einen von Lasogga verfolgten langen Ball auf sich zu kommen sah, sich erst für den Rückzug ins eigene Tor entschied, dann aber doch nach vorne stürmte und den Ball knapp vor Lasogga erreichte. Der nun abgefälschte Ball prallte vom Stürmer jedoch nur wenige Meter weiter, so dass das wieder ein Eingreifen des Torwarts erforderlich machte. Wieder prallte der Ball nur wenige Meter weiter, so dass Itri ein drittes Mal klären musste, was auf Höhe der Mittellinie und dazu noch im Getümmel der Gegenspieler zu einiger Aufregung führte. Für den neutralen Zuschauer blieb dies die unterhaltsamste Szene der gesamten Spielzeit.
Am Ende siegte die spielerisch deutlich bessere Hertha, ohne dabei zu überzeugen, verdient. Türkiyemspor zementierte dagegen seinen letzten Tabellenplatz und blieb in dieser Saison weiter sieglos.
Aufstellungen:
Türkiyemspor Berlin: Itri – Austermann, Turan, Schalle, Ahmetcik – Boachie, Ergiligür, Kapan (Selcuk, 82.), Dikmen (Bellien,84.), Steinwarth – Avcioglu
Hertha BSC II: Burchert – Janker (Krecidlo, 77.), Morales, S.Neumann, Radjabali-Fardi – Kurtaj (Brecht, 63.), Perdedaj, Knoll, Neuendorf (Boyd, 82.), Kargbo – Lasogga
Tore: 0:1 Lasogga (53.), 0:2 Knoll (72.)
z.Z.: 305
Schiedsrichter: Steffen Hösel (Rövershagen)
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